„Ich schreibe den MedAt nach der Matura und habe sowieso keine Chance.“ Ich denke jeder, der sich mit dem MedAt auseinandersetzt, hat diesen Satz bereits des Öfteren gehört oder ihn womöglich sogar selber benutzt. Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass man den MedAt beim ersten Antritt bzw. parallel zur Matura sowieso nicht schaffen kann, weshalb die meisten Maturantinnen und Maturanten sich nach der Matura nicht ausreichend vorbereiten. Natürlich lässt sich nicht leugnen, dass eine intensive Vorbereitung parallel zu zahlreichen Schularbeiten, Tests oder der mündlichen und schriftlichen Matura, eine große Herausforderung ist. Aber mit der richtigen Herangehensweise ist das sehr gut möglich! In dem Beitrag erzähle ich, wie ich es trotz Matura zu Platz 103 geschafft habe:

Dass ich den MedAt schreiben werde, wusste ich schon sehr lange weshalb ich bereits gegen Ende der 6. Klasse begann, mich über den Testaufbau zu informieren, Literatur zu recherchieren und Erfahrungsberichte zu lesen. Ich wusste, dass das Lernen parallel zur Schule nicht einfach sein wird und aus diesem Grund wollte ich schon sehr früh beginnen. Nachdem mir Arian (von MEDithappen) gezeigt hatte, wie ich zu dem Zeitpunkt bereits mit der Vorbereitung starten konnte, begann ich schon im Sommer 2021, den Biologieteil zu lernen und hin und wieder z.B.: beim Warten auf die Straßenbahn, kognitive Übungen auf dem Handy zu machen. Ich ging das ganze aber sehr entspannt an, denn ich wusste dass ich noch mehr als genug Zeit habe. So war ich Ende August mit dem gesamten Biologieteil fertig und hatte auch in der Schule den Vorteil, dass ich bereits den ganzen Stoff schon konnte. Über den Winter verteilt, lernte ich schließlich den Chemie und Physikteil und teilte mir alles in kleine Mengen ein. Hin und wieder wiederholte ich auch Biologie und machte bei KFF eigentlich ausschließlich Wortflüssigkeit, was mein Lieblingsuntertest zum Üben war und Zahlenfolgen, womit ich anfangs auch Probleme hatte. Im Jänner begann ich schließlich mich mit Gedächtnis und Merkfähigkeit auseinanderzusetzen, wovor ich immer große Angst hatte. Am Anfang war es für mich irrsinnig schwierig, mir alle Fakten zu merken und ich war nicht mal annähernd an der vollen Punktezahl dran. Aber mit der richtigen Strategie (jeder muss da seine eigene finden), geht es irgendwann wirklich leicht. Die restlichen Monate bis zum MedAt verbrachte ich mit dem Wiederholen des BMS-Teiles und kognitiven Übungen und ich nahm mir vor, nach der Schule immer bisschen etwas zu machen. Im Durchschnitt waren es so 3-4h ca. Ich machte aber auch einige Pausen dazwischen und da ich nach der Schule immer so müde war, schlief ich während dem Lernen eigentlich jedes mal ein. Es war mir aber wichtig, mich zu nichts zu zwingen, mich auszuruhen und weiterzumachen wenn ich wieder fit bin. Da ich so früh begonnen hatte, hatte ich auch keinen Zeitstress, weshalb ich euch echt ans Herz legen kann, früh anzufangen! So ging das weiter bis ca. April, wo ich dann hauptsächlich für die Mathematura lernte und dementsprechend nicht so viel für den MedAt machte. Am Abend machte ich aber immer KFF-Übungen. Alle zwei Tage konsequent GuM, jeden Tag ein paar WF und ZF-Übungen. Figuren zusammensetzen habe ich um ehrlich zu sein sehr vernachlässigt, da mir der Untertest überhaupt keinen Spaß machte. Am Ende hab ich mich jedoch dazu gezwungen, fand die Figuren beim Test aber leichter als beim Üben, sodass ich dann 13/15 Punkten erzielen konnte.

Als die schriftliche Matura zu Ende war, widmete ich mich dem Lernen für die mündlichen Fächer. Ich hatte Biologie, Chemie und Spanisch ausgewählt. Ich muss aber sagen, dass mir der MedAt mehr bei der mündlichen Matura geholfen hat als mir die mündliche Matura für den MedAt. Denn der Stoff überschneidete sich in vielen Bereichen und so konnte ich den BMS-Teil wiederholen. Ich habe immer zeitgleich mein Biologiebuch und das MedAt-Skript aufgeschlagen und habe versucht, Informationen zu ergänzen, da der MedAt-Stoff ja noch einmal detaillierter ist als der Schulstoff. So schaffte ich (großteils),beide Prüfungen miteinander zu kombinieren. Die selbe Vorgehensweise hatte ich auch in Chemie.

Nach der mündlichen Matura hatte ich knapp ein Monat übrig, um den Physikstoff zu wiederholen und ich widmete mich erstmals auch dem Matheteil. Wichtige Themen wie Funktionen, Differentialrechnung oder Integral werden bei der Matura sowieso behandelt, weshalb ich mich hauptsächlich auf die geometrischen Figuren und Umwandlungsübungen konzentrierte. Viele sagen, dass der Matheteil beim MedAt leicht sei, jedoch war er für mich zu Beginn eine große Herausforderung und bei Simulationen hatte ich bei diesem Teil anfangs nur so 3/12 Punkten. Dadurch konzentrierte ich mich verstärkt auf meine Schwachstelle und ich merkte schnell Verbesserungen. Es ist nämlich wichtig, alle Teile gut zu üben und sich nicht wie viele nur auf Biologie und Chemie zu konzentrieren.

Zuletzt kommen wir zum Aspekt, der mir meiner Meinung nach zum Studienplatz verholfen hat: die Testsimulationen. Ich denke jeder, der sich mit dem MedAt auseinandersetzt, hat schon öfter gehört, dass diese ein überaus wichtiger Bestandteil der Vorbereitung sein sollten. Und das kann ich nun aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich habe in den letzten Wochen meiner Vorbereitung ungefähr 8-9 Testsimulationen von verschiedenen Anbietern gemacht und kann sagen, dass die von Medithappen eindeutig die besten auf dem Markt sind!! Sowohl das Layout mit den verschiedenen Farben, der Antwortbogen und sogar die Audio sind nahezu ident zum MedAt, sodass ich während dem Test das Gefühl hatte, ich würde eine normale Simulation von zu Hause aus schreiben. Das ist insbesondere ein großer Vorteil für Leute wie mich, die den Test zum ersten Mal geschrieben haben und dementsprechend nicht so vertraut mit der Materie sind wie andere, die den Test womöglich zum zweiten, dritten oder vierten Mal schreiben. Also schaut wirklich, dass ihr ausreichend Simulationen macht, damit ihr das Kreuzen übt, ein Gefühl über die Zeit bekommt und den Testtag so gut es geht nachstellt, um böse Überraschungen zu vermeiden. Außerdem habe ich den Untertest „Textverständnis“ und den SEK-Teil ausschließlich mit den Simulationen geübt und zusätzlich keine weiteren Übungen dazu gemacht habe.

Abschließend kann ich sagen, dass der MedAt nach der Matura zwar sehr anstrengend, aber definitiv gut machbar ist! Das wichtigste ist wirklich, einen guten Zeitplan zu haben und früh genug zu beginnen, um beides gut unter einen Hut zu bringen.

Und bitte vergleicht euch nicht mit anderen, die vielleicht 2 oder 3 Jahre lernen. Ich habe mir bis zum Ende immer noch gedacht „Wie soll ich es bitte schaffen, wenn es Leute gibt die schon mehrere Jahre lernen?“ Aber wie sich herausgestellt hat, ist das wirklich Blödsinn, denn wir Menschen sind so unterschiedlich und jeder lernt auf seine eigene Art und Weise.

Ich wünsche euch allen ganz ganz viel Glück beim MedAt 2023 und bin mir sicher, dass ihr es mit der richtigen Strategie ganz bestimmt schaffen werdet!! Wenn ihr noch weitere Fragen habt, könnt ihr mir auch auf Instagram schreiben (lina.tajalli) oder schreibt Medithappen, da die mir wirklich bei der Vorbereitung extrem viel geholfen haben. An dieser Stelle auch wieder ein großes Dankeschön an Arian, der mir während meiner Vorbereitung zu jeder Zeit geholfen hat und mich tatkräftig mit wertvollen Tipps und Tricks für den Testtag vorbereitet hat.

Ein paar der wichtigsten Lernunterlagen die ich verwendet habe:

• MEDithappen-Unterlagen: Die 4 Simulationen + MedAt Training 2021 Band 1 und 2 + 100% KFF was meiner Meinung nach die besten KFF Aufgaben am Markt hat. ZF haben sich 2022 viele schwer getan aber mit den Übungen in diesem Buch hatte ich alle Punkte
• Studymed Lernportal: Find ich eigentlich sehr gut, besonders wenn man zu müde ist, um sich etwas durchzulesen kann man sich die Videos anschauen. Würde aber Doublespeed empfehlen, weil sonst schläft ihr da wirklich ein. Ist mir schon oft passiert hahaha
• MedinAut: 850 BMS Fragen
• BMS-Skript von Elsevier: Damit habe ich den Bioteil gelernt, gutes Buch aber teilweise zu genau und vielerorts Fehler